Die TANO repräsentiert die nachfragenstärkste touristische Reisedestination in Niedersachsen und erstreckt sich von der niederländischen Grenze am Dollart bis zur Elbe. Dabei deckt sie 68 Gemeinden und Samtgemeinden mit mehr als 5.400 km² Fläche ab. In der Region leben mehr als 1,1 Mio. Menschen. Mit mehr als 15,4 Mio. Übernachtungen (2022) zählt die Region zu den beliebtesten deutschen Zielen für Urlauber*innen.
Die Besonderheiten der Region
Das Angebot der Nordsee-Region bilden die drei Erlebnisräume Inseln – Küste – Festland mit ihren idyllischen Dörfern, maritimen Städten, Kutterhäfen, zahlreichen Burgen und Schlössern, der ostfriesischen Teekultur oder dem Wattenmeer. Hier treffen kilometerlange Strände auf geschützte Salzwiesen, Deiche auf Dünen, Ebbe auf Flut, Wälder auf Moore, Flüsse auf Seen und Kulturerbe auf Naturerbe. In der Nordsee-Region sagt man Moin; Moin Moin ist schon Gesabbel. So wortkarg, wie beispielsweise die Ostfriesen zu sein scheinen, so humorvoll sind sie doch. Platter Humor eben. Hier wird Plattdeutsch gesprochen. Die Tradition rund um den Ostfriesen-Tee ist übrigens ebenso außergewöhnlich wie einzigartig, denn die Teezeremonie wurde als immaterielles UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet. Daneben gibt es das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer. Beides zusammen ist dann: einmalig. Doch das ist noch längst nicht alles.
Die Nordsee
Die Nordsee ist Reiseziel für Erholungssuchende und Aktivurlauber, für Badeurlauber, Sonnenanbeter, Schlafmützen, Wassersportler, Natur- und Kulturliebhaber. Die salzhaltige, klare Luft an der Nordsee ist ausschlaggebend für einen gesunden Erholungsfaktor im Urlaub und hilft sogar Allergikern. Vor allem im Frühjahr und Herbst, wenn das Klima etwas rauer ist, macht sich die Nordsee einen Namen als: Immun-Booster. Auch deshalb gilt die niedersächsische Küste als Mekka für Kur- und Wellnessurlaube. Denn das häufig unbeständige Wetter, die vier Jahreszeiten an nur einem Tag, gepaart mit der salzhaltigen Gischt, die der starke Wind beim Brechen der Wellen in der Luft verteilt, verlangen dem Körper und Immunsystem so einiges ab. Es gilt als Reizklima. Deshalb stärkt ein Aufenthalt an der Nordsee Frau und Mann, Kind und Kegel und wirkt nachhaltig erholsam.
Inselleben
Die Nordsee kann auf mehrere Arten erlebt und entdeckt werden. Der eine Weg ist über die Fähre auf eine der 7 Ostfriesischen Inseln, die sich wie an einer Perlenkette aneinanderreihen und einige Kilometer dem Festland vorgelagert sind. Zwischen Insel und Festland befindet sich das Wattenmeer, ein Feuchtgebiet, das regelmäßig trocken fällt und wieder überflutet wird. Denn die Nordsee ist geprägt von Ebbe und Flut, dem Wechsel der Gezeiten, Hochwasser und Niedrigwasser. Einige Inseln sind tideunabhängig, sodass die Schiffe trotz Ebbe zur Insel fahren können. Somit wird schon die Anreise für Urlauber zum Erlebnis: denn der Weg führt direkt durch das Niedersächsische Wattenmeer. Insgesamt 22 Personenfähren fahren zu den 7 Ostfriesischen Inseln. Auf Langeoog, Borkum und Wangerooge fährt zudem eine Inselbahn durch die Salzwiesen und macht die Natur hautnah spür- und erlebbar.
Dabei hat jede der Inseln ihren eigenen Charme und Charakter, bietet Abstand und Ferne, die doch so nah ist. Unendlich wirkende Sandstrände mit einer Gesamtlänge von 106 Kilometern laden zu langen Spaziergängen, Badeerlebnissen oder einer Vielzahl von (Wasser)-Sportaktivitäten, wie zum Bespiel dem außergewöhnlichen Strandsegeln, ein. Die Inseln sind auch durch die Lage inmitten der Nordsee dem Reizklima „ausgesetzt“ und haben sich 2019 als Thalasso-Region zertifizieren lassen. Thalasso ist eine Form des Wellness, welche sich die Kraft und Elemente des Meeres zu Nutze macht. Neben dem Reizklima oder dem salzigen Nordseewasser werden Schlick oder Algen zur Thalasso-Therapie genutzt: Die „Gesundheit aus dem Meer“ gibt es in Form von zahlreichen Anwendungen, hilft beispielsweise bei Stress, Atemwegserkrankungen sowie Hautproblemen.
Direkt hinter den Strand liegen die riesigen Dünenlandschaften, die die Inseln mit ihren Ortskernen vor den Sturmfluten im Herbst und Winter schützen und gleichzeitig zum Wandern und Radfahren auf ausgewählten Pfaden einladen. Im Ortskern entpuppen sich die Inseln dann als kleine idyllische Dörfer, wie zum Beispiel die grüne Insel Spiekeroog, als Einkaufsmeile oder lebhafte Kultur- und Eventinsel wie Norderney, als autofreie Insel mit Pferdekutschen als Transportmittel oder als familiäre Insel, wie die kleinste von allen – Baltrum. Die längste Insel ist übrigens die Insel Juist mit 17 langen Kilometern, die gleichzeitig durch TourCert zertifiziert und somit als nachhaltige Klimainsel positioniert ist. In der Natur auf den Inseln ist auch der leckere Sanddorn zuhause – aus ihm wird Likör oder Eis gemacht.
Auf der Rückseite, im Süden der Inseln, ist schon das Festland zu sehen. Da gibt es dann auch keinen Sand mehr, sondern eben Watt. Denn die Inseln sind quasi der Beginn des Wattenmeeres, was die Besonderheit der Inseln hervorhebt: Während die Nordseite zum Baden einlädt, ist der Zugang zum Wasser auf der Südseite zwei Mal täglich durch die Ebbe unmöglich und lädt stattdessen zu Wattwanderungen ein. Übers Meer gehen, wer hätte sich das schon erträumen lassen.
Die Küste
Im Gegensatz zu den Inseln sind die Küstenorte der Heimathafen für zahlreiche Fischer, die ihren Kutter hier vor Anker haben. Die zahlreichen Kutterflotten sorgen für ein maritimes Ambiente und prägen die Fischerdörfer, wie Greetsiel, Fedderwardersiel oder Dorum-Neufeld, entlang der Küste. Insgesamt gibt es 124 Kutter in Niedersachsen. Im Wattenmeer werden hauptsächlich Krabben gefangen und können teilweise fangfrisch vom Kutter erworben werden. Am Weltnaturerbe Wattenmeer können die Fischer nur raus, wenn das Wasser wieder da ist. Sie sind abhängig vom Wechsel der Gezeiten, von Ebbe und Flut, was sich auch auf die Gäste entschleunigend auswirkt: Die spürbare Gelassenheit ist nur eine der besonderen Charaktereigenschaften der Einheimischen.
Wer also schwimmen möchte, muss manchmal eben warten. Dafür lockt die atemberaubende Landschaft des Wattenmeeres, dem trockengefallenen Meer, welches sich zu erkunden lohnt. Denn hier leben mehr als 10.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten, die wiederum das Grundnahrungsmittel für zahlreiche Zugvögel darstellen. Zwei Mal am Tag ist Ebbe, zwei Mal am Tag ist Flut und zwei Mal im Jahr ist Zugvogel-Zeit. Das Wattenmeer ist nämlich viel mehr als nur ein begehbares Meer, es ist Nist- und Rastplatz für Vögel aus aller Welt, vor allem während des Vogelzugs im Herbst und Frühling. Das einzigartige Angebot der Küstenregion wird auf geführten Wattwanderungen mit zertifizierten Nationalpark-Guides erlebbar gemacht. Dabei werden kleine Touren für Familien, schwierige Touren durch tiefe Priele (das sind Flüsse, wo das Wasser bei Ebbe abläuft) oder sogar bis zu den Inseln angeboten. Auf dem Langwarder Groden, einem Erlebnis-Wanderweg durch die Wattlandschaft, kann man das Leben im Watt am besten verstehen. Wenn das Wasser zurückkehrt, darf an den vielen weiten Stränden gebadet, in Strandkörben entspannt oder im Sand gebuddelt werden. Das ist der Moment, in dem Erwachsene wieder zu Kindern werden. Denn die Küste verbindet Erholung mit Bildung, Abenteuer mit Faulenzen in jedem Alter, und das bei gesündester Luft. Ein Ziel für die ganze Familie und den Hund. Und Seehunde. Und Kitesurfer. Letztere fühlen sich zum Beispiel in Hooksiel oder Norddeich ziemlich wohl.
Die Stars des Wattenmeeres sind im Übrigen natürlich die Seehunde. Von ihnen gibt es 8.723 (Stand: 2022) im Niedersächsischen/Hamburgischen Wattenmeer. Einige Sandbänke wurden von Seehundkolonien eingenommen und sind mit Ausflugsschiffen zu beobachten. Die kleinsten Seehunde werden auch Heuler genannt. In der stürmischen Zeit kommt es vor, dass sich Tiere verletzen und aufgepäppelt werden müssen, um sie schließlich wieder auszuwildern. Das passiert in Norddeich, der Seehundstation, in der Seehunde hautnah erlebt werden können.
Entlang der Küste gibt es auch größere Oberzentren, wie die maritimen Städte Wilhelmshaven und Bremerhaven. Eine Stadt am Meer bietet die perfekte Kombination aus Erholungsurlaub, kulturellen Angeboten und Shopping-Erlebnis. In Bremerhaven zum Beispiel kann man sich im Klimahaus mit dem Klima auseinandersetzen, die Geschichte im Auswandererhaus bestaunen oder den Blick auf die großen Pötte genießen. Wilhelmshaven wiederum ist Marine-Stadt und lässt ihre Besucher ausgemusterte Kriegsschiffe und U-Boote besichtigen und ist jährlicher Austragungsort der Traditionssegler-Regatta, des Sailing CUP. Hier darf übrigens mitgesegelt werden! Oder man taucht in die Geschichte der Hafenstadt mit der VR-Brille ein, legt sich an den Südstrand und schützt sich an windigen Tagen in einem der vielen hundert Strandkörbe.
Verbunden und erlebbar ist die Nordseeküste mitsamt seines bekanntesten Radweges: dem rund 550 Kilometer langen Nordseeküsten-Radweg. Dieser erstreckt sich von der Elbe bis zum Dollart und führt entlang der 610 Kilometer langen Hauptdeich-Linie mitsamt seiner 47.888 Schafe, vorbei an Kühen, Schlössern, Häfen, Wiesen, maritimen Städten oder idyllischen Dörfern. Direkt am Anfang oder Ende der Tour befinden sich gleich zwei davon: Otterndorf und Greetsiel, die beide nicht nur mit ihrer Architektur überzeugen. Denn letzterer ist auch Heimat von Ottos Leuchtturm, besser gesagt dem Pilsumer Leuchtturm. Hier kann sich jeder sein zweites Eheversprechen geben. Dieser Leuchtturm ist nur einer von vielen, denn in der gesamten Nordsee-Region gibt es 24 Leuchttürme, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der höchste Leuchtturm Deutschlands ist übrigens der Campener Leuchtturm und misst 65,30 Metern.
Wer sportlich ist, der muss auch ruhen. Dafür bieten sich die zahlreichen Campingplätze entlang des Küstenstreifens an. Hier gibt es Platz für Zelte, für Bullis, Wohnwagen oder Wohnmobile – wer etwas Besonderes sucht, kann auch in Schlafstrandkörben, Tiny Häusern, Campingfässern oder alten Zirkuswagen übernachten. Damit auch hier die Erholung nicht zu kurz kommt, gibt es Meerwasser-bäder mitsamt Saunalandschaften sowie Thalasso- und Wellnessangeboten.
Das Binnenland – Das Festland:
Ostfriesland, Friesland, Cuxland und Co. – hier kommen Flüsse und Seen, Wälder und Wallhecken, Burgen und Schlösser, Moore und Fehnbrücken, Teezeremonien, Parks- und Gärten, Mühlen und Weitsicht zusammen. Mit dem Rad oder zu Fuß lässt sich das Binnenland am besten erkunden: Slow soll es sein, sonst verpasst man noch was. Wer ein Rennrad hat, muss eben öfter bremsen. Die Radrouten vereinen alles, was das Festland ausmacht. Dazu gehören zum Beispiel die Ammerland–Route, die Deutsche Fehnroute, die Tour de Fries oder die Internationale Dollard Route. Westlich der Weser kann man sich nicht verlieren, denn hier gibt es das Knotenpunktsystem! Das ist aber noch lange nicht alles; denn wer im Cuxland unterwegs ist, darf sich an zwölf Radrundwegen à 40 bis 65 Kilometern bedienen. Für Wassersport-Enthusiasten darf nicht unerwähnt bleiben, dass Paddel und Pedal in der Region fast schon zum Urlaubserlebnis dazu gehört. Also, gerne das Rad auch mal abstellen, gegen das Paddelboot eintauschen und die Landschaft vom Wasser aus genießen.
Grün, Grüner, Moor: Das Binnenland ist geprägt von meist flachen Landstrichen, weiter Sicht und den berühmten Wallhecken – Teil der ostfriesischen Kulturlandschaft. Sinn und Zweck dieser Wälle war primär das Eingrenzen und Schützen von Ackerflächen vor Vieh und Wild. Einen ökologischen Zweck hat diese Hecke auch: Sie ist geschützter Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten, schützt vor Wind und Erosion der Ländereien und sieht dabei ziemlich gut aus. Zur hiesigen Naturlandschaft gehören zudem die mystischen Moore, die in Krimireihen häufig als schauriger Tatort dienen, aber mehr sind als das. Sie sind Klimaschützer, sie sind Lebensraum und sie sind Namensgeber vieler Ortschaften, die früher vom Torfabbau lebten (z.B. Wiesmoor). Erlebbar sind sie über zahlreiche Lehrpfade und Museen zum Beispiel entlang des Ewigen Meers oder bei einer Fahrt durch das Ahlenmoor. In Ostfriesland gibt es zudem viele Fehngebiete, sogenannte Moorsiedlungen entlang von Kanälen (Wieken), die zur ehemaligen Entwässerung der Moore dienten und durch die berühmten weißen Klappbrücken verbunden sind.
Wild geht es weiter in den zahlreichen Wäldern der Nordsee-Region, zum Beispiel beim Wandern durch den Neuenburger Urwald. Oder in der wilden Heidelandschaft im Landkreis Cuxhaven: Es ist das größte zusammenhängende Heidegebiet auf dem Festland der Nordsee-Region. Hier wurde aus militärischem Übungsgelände außergewöhnliche Natur, mit außergewöhnlichen Weidetieren. Sie kennen sicher die Schnucken-Herden? Dank dieser Schafe treibt die Heide besonders stark aus und blüht ab August umso kräftiger. Wer es etwas geordneter mag, einen oder keinen grünen Daumen besitzt, findet Gefallen an den Parkanlagen im Ammerland. In den Rhododendronparks beginnt die schönste Jahreszeit jedes Jahr im Mai. Im Park der Gärten, der größten Mustergartenanlage in Deutschland, kommt jeder zu jeder Zeit auf seine Kosten: Hier gibt es mehr als 40 Themengärten zu bestaunen.
Historisch wird es beim Anblick der insgesamt 9 Schlösser und 13 Burgen im Binnenland der Nordsee-Region. Ostfriesland war dabei lange Zeit Schauplatz von Grafen und Häuptlingen. Viele der Anlagen locken zudem mit englischen Gärten, Schlossparks und Wasserzügen. Erlebbar sind sie vor allem durch Führungen, Theateraufführungen oder Veranstaltungen, wie zum Beispiel bei der (weihnachtlichen) Landpartie im Schlöss Gödens. Im Landkreis Cuxhaven gibt es zudem das Schloss Ritzebüttel, ein mittelalterliches Herrenhaus inklusive Restaurant und Location für Trauungen, und die Burg Bederkesa, die gleichzeitig ein Museum ist. Ob Besucher sich entlang der Schlösser und Burgen durch das Binnenland der Nordsee-Region hangeln oder aber der niedersächsischen Mühlenstraße folgen: Langeweile kann hier nicht aufkommen. Letztere führt an sage und schreibe 115 Mühlen vorbei!
Noch mehr Highlights auf dem Festland:
- Sind sie schon einmal mit der Fähre gefahren? Sicher. Aber mit der Fähre schweben, das ist schon einzigartig. Die Schwebefähre Osten–Hemmoor überquert die Oste unweit von Otterndorf und sorgt als technisches Kulturdenkmal sowie als touristisches Erlebnis für großartige Erinnerungen.
- Melkhus (Milchhäuschen): Die Raststätten für Radfahrer und Spaziergänger. Verteilt über die Region gibt es viele dieser auffälligen grünen Häuschen mit rotem Ziegeldach, die ihre Besucher zum Beispiel mit Quarkspeisen vom nächsten Bauernhof versorgen.
- Warfendörfer: Die Urlaubsregion Krummhörn-Greetsiel ist nicht nur für den Pilsumer Leuchtturm bekannt, sondern auch für seine kleinen, süßen Dörfer, die allesamt auf Warfen, also künstlichen Anhöhen, angelegt wurden. Sinn und Zweck daran: Schutz vor Sturmfluten.
- Action und Erholung gibt es an den zahlreichen Badeseen, vor allem in Form von Wassersport wie Wasserski (Hooksieler Binnentief, Großes Meer, Nethen uvm.) oder aber dem beschaulichen Dümpeln mit dem Elektroboot auf dem Zwischenahner Meer.