Jury im Bundeswettbewerb Nachhaltige Tourismusdestainationen schaut sich in Bremerhaven um
08.05.23: Zwei Hürden hat Bremerhaven bereits erfolgreich genommen, heute folgte mit dem Besuch der Jurymitglieder die nächste im Bundeswettbewerb Nachhaltige Tourismusdestinationen 2022/23. Als Gastgeber:innen traten die Erlebnis Bremerhaven GmbH und das Referat für Wirtschaft, Tourismus und Wissenschaft gemeinsam auf, um die Position der Seestadt im Ranking der ersten drei Plätze zu festigen. Denn im Feld der „Starter“ hat es Bremerhaven bereits ins Finale geschafft. „Unsere Stadt hat mit Tourismus einen zukunftsfähigen und erfolgreichen Weg eingeschlagen, bei dem die Themen Klimawandel, Migration, Biodiversität und Barrierefreiheit eine herausragende Stellung einnehmen. Nachhaltigkeit spielt für uns in der Zukunft also eine wichtige Rolle, in der sich die Tourismuslandschaft verstärkt mit der Wissenschaftslandschaft verknüpfen wird“, nahm Oberbürgermeister Melf Grantz die Jurymitglieder in Empfang. Insgesamt sechs Stunden verbrachten die Vertreter:innen vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, vom Bundesamt für Naturschutz sowie von acht weiteren touristisch relevanten Verbänden und Vereinen in Bremerhaven, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Ihnen wurden die strategischen und betrieblichen Schlüsselmaßnahmen im Bereich der Nachhaltigkeit gezeigt, in deren Zentrum die Barrierefreiheit stand, mit der die Stadt bereits in der Vergangenheit punkten konnte. „Durch den Einzug in die Endrunde des Wettbewerbs und den heutigen Dialog mit der Experten-Jury hat sich gezeigt, dass Bremerhaven auf einem guten Weg zu einer nachhaltigen Tourismusdestination ist“, resümiert André Lomsky als Geschäftsführer den Tag.
Von höchster Stelle kommt für dieses Vorhaben Rückenwind durch Gabriele Kuczmierczyk, Referentin im Bundesumweltministerium und Jury-Mitglied: „Wir stehen mit Klimawandel, Artenschutz und Umweltverschmutzung vor großen Herausforderungen. Das ist auch ein Thema für Bremerhaven als Küstendestination und zwar nicht nur in ökologischer, sondern auch wirtschaftlicher Hinsicht. Der Start Richtung Nachhaltigkeit ist somit folgerichtig und notwendig.“
Die Jury hatte vorgegeben, dass Bremerhaven die strategischen und betrieblichen Schlüsselmaßnahmen in der Tourismusdestination vorstellt und sie die Initiativen von Betrieben und Partnern begutachten kann. Entsprechend den Dimensionen der Nachhaltigkeit – der ökonomischen, der ökologischen und der sozialen – war die Präsentation aller Maßnahmen sehr umfangreich, denn Bremerhaven ist schon recht aktiv auf diesem Sektor. Besonders in Augenschein genommen wurden das Auswandererhaus und das Klimahaus sowie das Atlantic Hotel Sail City, das mit dem „Resteessen“ zudem eine ganz praktische Maßnahme aus dem Gedanken der Nachhaltigkeit anbot.
Die Rückfragen der Jury über der Tag bezogen sich vielfach auf die Zusammenarbeit in der Stadt und die Einbeziehung auch von Bürgern in die nachhaltige Tourismusentwicklung. Denn, wie Martina von Münchhausen vom World Wide Fund For Nature (WWF) Deutschland betont: „Das Thema Nachhaltigkeit ermöglicht auf beeindruckende Weise die Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure, um ein zugleich attraktives wie bewusstseinsbildendes Angebot zu schaffen. Als Beispiel kann die Kooperation wissenschaftlicher und touristischer Einrichtungen genannt werden, die gemeinsam am Puls der Zeit unterhalten und aufklären“.
Dirk Dunkelberg, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes e.V. (DTV) betonte, dass das Thema Nachhaltigkeit für den DTV nicht neu ist, sondern es dort seit mehr als 30 Jahren betrieben wird. „Es hat aber in den letzten Jahren einen Schub bekommen und der zum dritten Mal ausgeschriebene Bundeswettbewerb ist nun zur richtigen Zeit unterwegs, denn er passt genau in die gesellschaftliche Entwicklung. Das Thema hat eine hohe Wertigkeit im Tourismus bekommen, ein sichtbares Zeichen ist beispielsweise die Teilnahme von 44 Destinationen – beim letzten Mal waren es 27.“
Bremerhaven konnte sich im aktuellen Wettbewerb als einzige Stadt unter den besten drei Reisegebieten durchsetzen, am 21. Juni wird sich entscheiden, welchen Rang im Feld der „Starter“ die Stadt einnimmt – ein Sieg für alle Akteure ist die Nominierung aber schon jetzt.